Sonntag, 20. Dezember 2015

Figurenanalyse


Maik Klingenberg, eine der beiden Hauptpersonen und Ich-Erzähler des Romans, ist 14 Jahre alt und besucht die 8. Klasse des Hagecius-Gymnasiums in Berlin. Er trägt am liebsten seine Jacke mit einem weissen Drachen darauf.  Als Einzelkind stammt  er aus einem wohlhabenden, gut bürgerlichen Elternhaus und bewohnt ein Haus mit Pool. Der Vater und die Mutter leben eher in einer Zweckgemeinschaft zusammen. Seine Mutter ist Alkoholikerin und verbringt die meiste Zeit in einer Entzugsklinik, während der Vater sich mit seiner Büroaffäre vertröstet. Somit ist Maik oft auf sich alleine gestellt und sieht sich zu Ferienbeginn von den Eltern verlassen: „Konnte ich das verkraften? Vierzehn Tage allein in dieser feindlichen Umwelt aus Swimmingpool, Klimaanlage, Pizzadienst und Videobeamer?“ 
 
In seiner Klasse ist Maik unauffällig und gilt als Aussenseiter und Langweiler. Da er keine Freunde hat, behält er den Spitznamen „Psycho“ nur für kurze Zeit. Er hatte einmal einen Freund namens Paul, jedoch ist dieser aus der Stadt gezogen. Maik bezeichnet sich selbst als reich, feige, wehrlos und langweilig (S. 21), da er Schwierigkeiten hat, neue Freunde zu finden. 

Maik ist in Tatjana Cosic verliebt und da er gut zeichnen kann, fertigt er eine Zeichnung ihrer Lieblingssängerin Beyoncée als Geburtstagsgeschenk an. Umso trauriger ist er, als er nicht zu ihrer Geburtstagfeier eingeladen wird: „Aber sonst war praktisch die ganze Klasse eingeladen, und dann noch die halbe Parallelklasse und garantiert noch hundert Leute, und ich war nicht eingeladen.“ (S. 61) Er zeigt in Mathematik und Sport gute Leistungen, und obwohl er in Hochsprung den Schulrekord aufgestellt hat, wird er von den Mädchen nicht wahrgenommen.  Wie er gegenüber Isa zugibt, ist er sexuell unerfahren und er lehnt Isas Angebot ab: „Aber tatsächlich wollte ich gar nicht mit ihr schlafen. Ich fand Isa zwar toll und immer toller, aber ich fand es eigentlich auch vollkommen ausreichend…“ (S. 172).

Maik denkt viel über sich selbst nach und ist dadurch gehemmt und schüchtern: „Und der Lehrer hat gefragt, wer denn jetzt weiss, was das für ein Baum ist. Und keiner wusste es. Ausser mir natürlich. Aber ich war auch nicht so bescheuert, dass ich vor allen Leuten zugegeben hätte, dass ich wusste, dass das eine Weissbuche ist. Da hätte ich gleich sagen können: Mein Name ist Psycho, und ich habe ein Problem.“ 

Maik lässt sich von Tschick überreden, in einem gestohlen Auto mit ihm in die Walachei zu fahren. Er wollte wenigsten einmal im Leben nicht langweilig sein (S. 213). Im Verlauf der gemeinsamen Reise helfen Tschick und Isa Maiks Selbstzweifel zu überwinden. Am Ende hat er sogar Mut, dem Vater zu widersprechen, als er sich zu den gemeinsam mit Tschick begangenen Taten bekennt und nicht die Schuld auf Tschick abschiebt. Maik wird durch die Erlebnisse mit Tschick und Isa selbstbewusster. Zurück in der Schule fühlt er sich nicht mehr als Aussenseiter: „Ich stand so lässig wie möglich auf, soweit man mit zitternden Knien lässig aufstehen kann, und warf einen letzten Blick auf Wagenbach. Ich fühlte mich grossartig, trotz zitternder Knie.“ (S. 247).


Quellen:
Herrndorf, Wolfgang (2010). Tschick. Berlin: Rowohlt.

1 Kommentar:

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